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Gemeinsam für die Zukunft der Akkordeonlehrkräfte-Ausbildung in der Musikstadt Trossingen

Gemeinsam mit vielen Unterstützerinnen und Unterstützern setzen sich der Deutsche Harmonika-Verband e. V. (DHV) und der Deutsche Akkordeonlehrer-Verband e. V. (DALV) für die Akkordeon- und Amateurmusik in Baden-Württemberg und in Deutschland ein. Eine vollwertige und qualitativ hoch­wertige Ausbildung von Akkordeonlehrkräften, Dirigierenden und Komponierenden ist eine wichtige Säule der Amateurmusik. Wir appellieren an die Gesellschafter des Hohner-Konservatoriums, gemein­sam mit dem DHV und dem DALV sowie weiteren Expertinnen und Experten die einzigartige, staatlich anerkannte Berufsausbildung am Hohner-Konservatorium und damit die Zukunft der Akkordeon- und Harmonikaszene auf einen zukunftweisenden Weg zu bringen. Zugleich bedanken wir uns bei den Gesellschaftern, dass sie sich in den letzten Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen intensiv für das Hohner-Konservatorium eingesetzt haben.

Ein wichtiger Schritt ist die Rücknahme des Aufnahmestopps im kommenden Schuljahr. Das schafft die zeitliche Möglichkeit, gemeinsam die weitere Konzeption zu entwickeln. Dazu sagen wir unsere fach­liche und organisatorische Unterstützung sowie die Einbeziehung unserer Netzwerk- und Kooperations­partner zu.

Aus folgenden Gründen ist eine fachlich fundierte, staatlich anerkannte Berufsausbildung sowie die intensive Beschäftigung mit dem Instrument und den betreffenden Zukunftsthemen enorm wichtig für die gesamte Musiklandschaft:

1. Gut ausgebildetes Personal ist elementar und befähigt Vereine und Musikschulen dazu, ein fachlich hochwertiges, attraktives und zukunftsfähiges Angebot zu machen. Daher ist eine praxisnahe, fundierte und intensive musikalische und pädagogische Ausbildung unerlässlich für die Qualität und die Zu­kunfts­chancen der Akkordeon- und Harmonikaorchester, die Anerkennung des Akkordeons und ande­rer Harmonikainstrumente in der Musikwelt sowie für die gesamte Amateurmusik.

2. Die Arbeit mit Amateur-Akkordeonorchestern benötigt Unterrichtsmethoden, welche nur speziell ausgebildete Dirigierende, Lehrkräfte und Komponierende ideal anwenden können. Das Hohner-Konservatorium bildet seit seiner Gründung vor 92 Jahren stets musikalisch-fachlich, methodisch und pädagogisch erstklassig vor allem aber auch passgenau aus. Das Land Baden-Württemberg hat diesem besonderen Ausbildungsgang mit der Akkordeon-Lehrkräfte-Verordnung Rechnung getragen. Dieses Berufsbild ist an keiner anderen Ausbildungsstätte so auf die Zielgruppe der Akkordeonmusik an­gepasst.

3. Die Arbeit in Amateurmusikvereinen und Musikschulen ist die Basis für die gesamte Musiklandschaft. Nur wenn eine fundierte Breiten- und Begabtenförderung in Musikschulen und Orchestern von Beginn an gewährleistet ist, wird es Menschen geben, die nach einem Musikstudium wiederum die qualitative Spitze der Musiklandschaft bilden können. Daher brauchen Amateurmusikvereine und Musikschulen gut ausgebildete Lehrkräfte und Dirigierende.

4. Auch ein niederschwelliger Einstieg in die professionelle Laufbahn als Musikerin und Musiker über eine Berufsausbildung ist alternativ zum Musikstudium wichtig. So erhalten alle Begabten auch ohne Abitur die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft und ihrem Berufswunsch in der Musik nachzugehen.

5. Die Ausbildung am Hohner-Konservatorium ist attraktiv. Die Lehrkräfte am Konservatorium gehören zu den besten der Akkordeon- und Harmonikaszene und die modernen Fächergruppierungen gehen ideal auf den individuellen Bedarf der Studierenden ein. Dieses Profil, die Einbindung aktueller Trends sowie die Orientierung an den Berufsbildern der Absolventinnen und Absolventen machen das Institut enorm praxisnah und zielgruppengerecht.

6. Der Abschluss einer Ausbildung am Hohner-Konservatorium muss und kann aufgewertet werden. Das kann durch entsprechende Anschlussmöglichkeiten an Musik- und Fachhochschulen gelingen. Dies ist essenziell und machbar, denn durch die mit dem erfolgreichen Abschluss verbundene Fachhochschul­reife steht die Tür zum anschließenden Studium offen. Zur Anrechenbarkeit der Ausbildungsinhalte am Hohner-Konservatorium gibt es von mehreren Hochschulen bereits positive Signale und den ausdrück­lichen Wunsch, die gut ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen des Hohner-Konservatoriums an den Musik- und Fachhochschulen weiter auszubilden.

7. Die Spezialisierung auf das vergleichsweise junge Instrument Akkordeon am Hohner-Konservatorium ist wichtig, da dort eine unvergleichbare Expertise für Akkordeon- und Harmonikainstrumente etabliert ist und nur so wichtige Impulse für Spielpraxis, Literatur, Musikvermittlung, Tontechnik, musikalische Qua­lität, das Image und die Verbreitung der Instrumente gesetzt werden können. An keinem anderen Aus­bil­dungsinstitut findet man eine derart fachliche Bündelung und Reaktionsfähigkeit auf die Anforderun­gen der Akkordeon- und Harmonikamusik.

8. Eine Fort- und Weiterbildung kann die staatlich anerkannte Ausbildung am Hohner-Konservatorium nicht ersetzen. Musikschulen und Orchester werden auch weiterhin gut und passgenau ausgebildete Absolventinnen und Absolventen bevorzugen und benötigen. Eine Fort- und Weiterbildung kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein.

9. Trossingen ist die Akkordeonhauptstadt Deutschlands und soll es auch bleiben. Jeder Akkordeonistin und jedem Akkordeonisten ist Trossingen ein Begriff und dadurch fest mit dem Akkordeon und anderen Harmonikainstrumenten verbunden. Dreh- und Angelpunkt dessen ist das Hohner-Konservatorium.

10. Trossingen ist die Musikstadt in Baden-Württemberg und hat eine fantastische Musiklandschaft. Der Erhalt der Musikhochschule Trossingen vor einigen Jahren war ein ganz wichtiges Zeichen. Mit dem Kompetenzzentrum Amateurmusik haben Bund und Land unterstrichen, welche Bedeutung Trossingen für die Amateurmusik hat. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. ist für die kommenden Jahr­zehnte fest in Trossingen verankert. Das Hohner-Konservatorium ist ein elementarer Leuchtturm der Musikstadt Trossingen.

Wir stehen gerne für den Neustart des Hohner-Konservatoriums zur Verfügung und sagen unsere Unterstützung zu.

Die Anmeldezahlen am Hohner-Konservatorium sorgen bei den Gesellschaftern der Schule seit einiger Zeit für Bedenken an der Zukunftsfähigkeit. Im Januar 2023 beschloss der Gemeinderat der Stadt Trossingen einen Aufnahmestopp am Konservatorium zu erwirken. Dieser wurde jedoch bisher nicht durch die anderen Gesellschafter des Hohner-Konservatoriums bestätigt. Die Stadt Trossingen führt seither Gespräche mit möglichen anderen Trägern. Diese Gemengelage sorgt für Ungewissheit und führt dazu, dass aktuell keine Ausschreibung für das neue Schuljahr erfolgen kann. Der Deutsche Harmonika-Verband e. V. und der Deutsche Akkordeonlehrer-Verband e. V. sehen die einzigartige, staatlich anerkannte Berufsausbildung am Hohner-Konservatorium und damit einen wichtigen Pfeiler der Akkordeon- und Harmonikamusik in Gefahr. Daher haben die beiden Verbände am 10. März ein Konzeptpapier mit Vorschlägen und Angeboten zur Erhaltung der Ausbildung vorgelegt. Nun unterstreichen die beiden Verbände in einem Appell gemeinsam mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern die Wichtigkeit der Institution sowie ihre Bereitschaft zur Mitarbeit an eine Neuausrichtung. Dieser Appell kann von Interessierten mitunterzeichnet werden:

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